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Wiesbaden: EM-Sichtung der Nachwuchsdressurreiter

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Wiesbaden (fn-press). Zur guten Tradition des Wiesbadener Pfingstturniers gehören seit Jahren die Sichtungsprüfungen der Nachwuchsdressurreiter. Auch in diesem Jahr traten jeweils ein rundes Dutzend Junge Reiter (U21), Junioren (U18) und Ponyreiter (U16) vor dem Biebricher Schloss an, um sich für den Start bei den Europameisterschaften zu empfehlen.

Im hochkarätig besetzten Starterfeld der Jungen Reiter gaben die beiden jüngsten Teilnehmerinnen in beiden Prüfungen den Ton an. Hannah Erbe (Krefeld/RHL), im vergangenen Jahr noch Triple-Europameisterin der Jungen Reiter, erzielte mit Carlos in beiden Prüfungen mit 75,947 bzw. 76,447 Prozent das beste Ergebnis. „Sie hat sich im Vergleich zum Preis der Besten noch einmal verbessert“, bekräftigte Kerstin Holthaus, Vorsitzende der AG Nachwuchs des Dressurausschusses des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) das Richterurteil. In der ersten Prüfung gab es sogar einmal eine glatte „10“ für die Fliegenden Galoppwechsel. „Jetzt, nach den Abiturprüfungen, habe ich mich mit meinem Trainer noch mal besonders intensiv auf Wiesbaden vorbereitet. Wir haben nochmal die Videos ausgewertet und an kleinen Fehlern gearbeitet. Das war eine gute Entscheidung, weil es mir ein sicheres Gefühl gegeben hat“, sagte die 18-Jährige. Ebenso wie die erst 17-jährige Semmieke Rothenberger (Bad Homburg/HES) könnte Hannah Erbe in diesem Jahr eigentlich noch bei den Junioren starten, doch beide entschieden sich für die höhere Altersklasse. Wie bei den Europameisterschaften belegte die Jüngste der drei erfolgeichen Rothenberger-Geschwister mit ihrer Rappstute Geisha in Wiesbaden zwei Mal den zweiten Platz hinter ihrer Teamkollegin, mit 75,368 bzw. 74,684 Prozent. Auf dem dritten Platz landete der einzige junge Mann im Starterfeld, Luca Michels mit Rendezvous. Der Student aus Münster erzielte 73,0 bzw. 72,553 Prozent in den beiden Prüfungen. „Luca hat sich im letzten Jahr deutlich verbessert. Er liefert sehr konzentrierte Prüfungen ab und reitet mit viel Übersicht. Hohe Wertnoten gibt es für die beiden vor allem in der Trabtour“, sagte Kerstin Holthaus.

Komplett neu gemischt wurden die Karten bei den Junioren. In der ersten Prüfung standen gleich drei Paare dicht beieinander in vorderster Reihe: Johanna Sieverding (Cappeln/WES) mit Lady Danza mit 71,649 Prozent, Lia Welschof (Paderborn/WEF) mit Linus K (71,595 Prozent) und Rebecca Horstmann (Ganderkesee/WES) mit Friend of mine (71,486 Prozent). In der zweiten Prüfung am Samstag, die nach vier Reitern wegen eines heftigen Unwetters unterbrochen und erst nach drei Stunden fortgesetzt wurde, trat Linda Erbe mit Fierro in die Fußstapfen ihrer Schwester. Mit 74,895 Prozent sicherte sie sich den Sieg vor Nadine Krause (Bad Homburg/HES) mit Dancer (72,526 Prozent). Die beiden Spitzenreiterinnen des Vortages ließen durch technische Fehler Punkte in der Schritttour liegen und verpassten dadurch eine erneute Platzierung. Lea Welschof kostete darüber hinaus ein Erschrecken ihres Pferdes sogar so viele Punkte, dass sie sich am Ende des Starterfeldes wiederfand. "Schon beim Herüberreiten vom Abreiteplatz zum Hauptviereck hat sich Linus vor den aufgespannten Regenschirmen erschrocken. Das passierte dann während der Aufgabe nochmal, wobei das Pferd umsprang und sie zu wenig Zeit zum Korrigieren und den eigentlichen Wechsel nicht zeigen konnte", erklärte Co-Bundestrainer Oliver Oelrich. Die beständigste Leistung erbrachte Rebecca Horstmann, die einzig Verbliebene aus dem EM-Junioren-Team des Vorjahres. Sie belegte mit Friend of Mine und 72,447 Prozent wie schon in der ersten Prüfung Platz drei. Zwei Mal Vierte wurde die Frankfurterin Lana Raumanns mit Feodor Nymphenburg (71,270 und 71,658 Prozent). „Bei den Junioren findet die nächste Sichtung bei den Future Champions in Hagen am Teutoburger Wald statt. Da wird sich dann zeigen, welche Paare sich bis dahin noch steigern können bzw. ihre Leistungen stabilisieren können“, sagte Kerstin Holthaus.

Neue Gesichter gibt es in diesem Jahr auch bei den Ponyreitern, zuvorderst die 14-jährige Jana Lang aus Schmidgaden in Bayern. Sie hat in diesem Jahr den bewährten Ponyhengst NK Cyrill übernommen und hatte in Wiesbaden in beiden Prüfungen mit Abstand - 76,077 bzw. 77,244 Prozent – die Nase vorn. „Jana hat sich in der Kürze der Zeit sehr gut mit dem Pony zusammengefunden, die Ritte werde immer harmonischer und losgelassener“, sagte Bundestrainerin Conny Endres. Ebenfalls Newcomer sind die 14-jährige Anna Middelberg aus Glandorf mit dem neunjährigen Drink Pink. In der ersten Prüfung wurden sie mit 72,103 Prozent Dritte. In der zweiten Prüfung landeten sie mit 72,512 Prozent auf Platz zwei, dicht gefolgt von Moritz Treffinger (Oberderdingen/BAW) mit Top Queen H und und Nele Löbbert (Witten/WEF) mit Contra mit jeweils 72,488 Prozent. „Wir hatten hier generell ein sehr hohes, geschlossenes Niveau. Selbst auf dem letzten Platz gab es heute noch über 69 Prozent. Damit werden sonst Prüfungen gewonnen. Schon ein paar Kleinigkeiten in der Ausführung haben sich direkt auf die Platzierung ausgewirkt“, sagte Endres.


Source: Presseservice Kerstan / Turniernews

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