Wer qualifiziert sich für die Derbys? Finalisten und Favoriten in Springen und Dressur
Emile Faurie und Lollipop gewinnen den MEGGLE Champion of Honour und qualifizieren sich für das Dressur-Derby Foto: Sportfotos-Lafrentz.de
Hamburg – Er hatte es schon im Vorfeld des von J.J.Darboven präsentierten Spring- und Dressur-Derbyangekündigt: „Diaghilev ist richtig gut drauf“, und sein irischer Reiter Billy Twomey sollte Recht behalten. DerPreis der „Deutsche Vermögensberatung AG – DVAG“ ist die 1. Qualifikation zum Deutschen Spring-Derby, das wiederum Wertungsprüfung zur DKB-Riders Tour ist. Und in der Ehrenrunde galoppierte locker und lässig ebendieser Diaghilev mit dem 40-jährigen Erfolgsreiter im Sattel als Sieger vorne weg. „Diaghilev ist einfach in Klasseform, er mag diesen großen Rasenplatz sehr und die Naturhindernisse liegen ihm. Er hat viel Erfahrung und ist sehr motiviert. Er gibt mir ein Supergefühl“, schwärmt der Vorjahres-Derbysieger Twomey von seinem Derby-Partner.
Auf Platz zwei folgte Johnny Pals mit Urjul van Generhese. Der 35-jährige Niederländer ist zum ersten Mal in Klein Flottbek, aber keineswegs derby-unerfahren. Sein Schimmelwallach war schon platziert in den Derbys von Lummen und Falsterbo: „Das hier ist groß, sehr groß“, zeigte sich Pals beeindruckt. „Es ist fantastisch, hier zu sein und wir werden unser Bestes geben.“
Auf Platz drei fanden sich zwei wieder, die schon in den vergangenen beiden Jahren eine tolle Leistung in den Derby-Qualifikationen abgeliefert haben, aber dann nicht im sonntäglichen Deutschen Spring-Derby angetreten sind: Mario Stevens (Molbergen) mit El Bandiata B. Die Stute ist ein kleines Phänomen, denn einst war sie als Schul- und Therapiepferd im Einsatz, bevor Stevens sie auf einem ländlichen Springturnier entdeckte, sie kurzerhand kaufte und sie zu seinem Derby-Pferd avancierte: „Wenn es auch am Freitag gut läuft, werde ich Sonntag reiten“, kündigte Stevens an, attestierte aber auch: „Es sind viele sehr, sehr gute Derby-Pferde in diesem Jahr hier am Start, die schon bewiesen haben, dass sie es können.“
Im Derby-Dressurviereck sind parallel zur ersten Qualifikation zum Deutschen Spring-Derby ebenfalls wichtige Entscheidungen gefallen. Im Grand Prix, dem Preis des Helenenhofes – Familie Schwiebert, wurden nämlich gleich drei Ergebnisse ermittelt. Zum einen die Siegerin und die Platzierten der Prüfung. Daraus resultieren die Finalisten im Almased 59. Deutschen Dressur-Derby, das am Sonntag im Pferdewechsel ausgeritten wird. Und zum anderen der Gewinner der Teilwertung zum MEGGLE Champion of Honour.
Ein bisschen überraschend ritt eine in Deutschland noch eher unbekannte Russin mit einem überaus jungen Grand Prix-Pferd zum Sieg. Tatyana Kosterina und ihre Diavolessa kennen sich allerdings schon lange, denn die Stute kam gerade einmal dreijährig zu ihr. Kosterina ist seit 2007 in Deutschland stationiert und trainiert mit Monica Theodorescu, der deutschen Bundestrainerin der Dressur-Equipe. Die 39-Jährige hat das Derby schon oft am Fernseher verfolgt und bei ClipMyHorse.TV auch schon beim Pferdewechsel mitgefiebert, aber „ich hätte niemals gedacht, dass ich es mit dem erst neunjährigen Pferd auf Anhieb hier ins Finale schaffe und freue mich sehr darüber. Der Pferdewechsel wird sehr aufregend, ich bin richtig gespannt darauf.“ Platz zwei im Grand Prix ging an den britischen Championatsreiter Emile Faurie mit Lollipop. Neben der silbernen Schleife für den Zweitplatzierten der Prüfung und dem Platz im Finale des Almased 59. Deutschen Dressur-Derby am Sonntag, darf sich der 53-Jährige noch über den Gewinn der Teilwertung für die Dressurserie MEGGLE Champion of Honour, die sich an den Reiter richtet, der abseits der sportlichen Leistung im Viereck durch besonders umsichtigen und einfühlsamen Umgang mit seinem Partner Pferd auffällt: „Es ist eine große Ehre, diesen Preis zu erhalten, denn das ist ja der Grund, warum ich diesen Sport mache – weil ich Pferde liebe und weil ich diesen Sport liebe.“
Dritte im Grand Prix und im Bunde der Finalisten im Dressur-Derby ist Bianca Kasselmann. Die Berufsreiterin aus Hagen am Teutoburger Wald ist ein Pferdewechsel-Profi: „Ich muss mich ja berufsbedingt schon viel auf neue Pferde einstellen, und mir macht es einfach großen Spaß, mich in fremde Pferde einzufühlen und herauszufinden, wie ich sie am besten präsentieren kann.“
Donnerstag, 25. Mai 2017
– SPRINGEN –
Prüfung Nr. 7 CSI4* – Klassische Tour; (Zwei Phasen)
1. Billy Twomey (IRL), Eindhoven G.H., 0/32,19 sec.
2. William Whitaker (GBR), Fandango, 0/33,19 sec.
3. Felix Haßmann (GER), Cayenne WZ, 0/34,27 sec.
4. Nisse Lüneburg (GER), Westbridge, 0/34,58 sec.
5. Karline de Brabander (BEL), Fantomas de Muze, 0/35,11 sec.
6. Jan-Philipp Weichert (GER), Drachten, 0/35,70 sec.
Prüfung Nr. 10 CSI4* – Derby Tour – 1. Qualifikation; Preis der Deutschen Vermögensberatung AG – DVAG; DKB-Riders Tour, 1. Qualifikation zur Wertungsprüfung(Fehler/Zeit)
1. Billy Twomey (IRL), Diaghilev, 0/75,67 sec.
2. Johnny Pals (NED), Urjul van Generhese, 0/75,89 sec.
3. Mario Stevens (GER), El Bandiata B, 0/76,28 sec.
4. Sanne Thijssen (NED), Bulavsco, 0/79,40 sec.
5. Janne F. Meyer-Zimmermann (GER), Chloé, 0/79,76 sec.
6. Johan-Sebastian Gulliksen (NOR), Via v. Karmenhoek Z, 0/80,53 sec.
– DRESSUR –
Prüfung Nr. 29 CDI4* – Grand Prix de Dressage; Preis des Helenenhofes, Familie Schwiebert
Teilwertung MEGGLE Champion of Honour; Qualifikation zum Deutschen Dressur-Derby
1. Tatyana Kosterina (RUS), Diavolessa v., 72,300%
2. Emile Faurie (GBR), Lollipop, 71,660%
3. Bianca Kasselmann (GER), Delatio, 70,720%
Mittwoch, 24. Mai 2017
Prüfung Nr. 14 CSIYH1* – KASK Youngster Cup 1.Qualifikation für 7- und 8 jährige Pferde (Fehler/Zeit)
1. Christian Kukuk (GER), Casanova, 0/57,68 sec.
2. Frederic Tillmann (GER), Gustav, 0/58,23 sec.
3. Philipp Weishaupt (GER), Queen Of Lightness, 0/58,36 sec.
4. Felix Haßmann (GER), SIG Captain America, 0/58,58 sec.
5. Gilbert Tillmann (GER), Atengo T, 0/58,67 sec.
6. Johannes Ehning (GER), C-Jay, 0/59,57 sec.
Prüfung Nr. 01 CSI5* – Eröffnungsspringen NFR-Trophy (zwei Phasen)
1. Julien Epaillard (FRA), Quatrin de la Roque LM, 0/24,45 sec.
2. Harrie Smolders (NED), Zinius, 0/26,14 sec.
3. Yuri Mansur (BRA), Unita Ask, 0/27,36 sec.
4. Audrey Coulter (USA), Cas 2, 0/27,49 sec.
5. Scott Brash (GBR), Hello Forever, 0/27,91 sec.
6. Eduardo Menezes (BRA), Sunshine, 0/27,95 sec.
Source: Presseservice Kerstan / Turniernews