Reiter aus 15 Nationen zu Gast – Tolle Angebote für Zuschauer
Der Nennungsschluss für das Top-Turnier auf dem Gelände des baden-württembergischen Staatsgestüts liegt hinter uns, und die ohnehin hohen Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Die Starterlisten lesen sich nicht nur wie ein „Who’s who“ der deutschen Vielseitigkeitskeitsszene, auch Top-Reiterinnen und -Reiter aus 14 weiteren Nationen haben ihr Kommen angekündigt.
Sie reiten für Australien, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Litauen, Österreich, Polen, Schweden, die Schweiz und die Tschechische Republik. Unter den deutschen Teilnehmern sind zahlreiche Mitglieder der verschiedenen Bundeskader, darunter der komplette Kader der Ponyreiter, für die es in Marbach um den „Preis der Besten“ geht. Die Profis im Sattel reiten im CIC3* um den Titel des Berufsreiterchampions, und Baden-Württembergs Beste ermitteln im Rahmen von CIC1* und CCI* ihren Landesmeister.
Die besten Profis der Republik
Titelverteidiger im Berufsreiterchampionat, das seit 2003 in Marbach ausgetragen wird, ist übrigens Dirk Schrade. Der ganz in der Nähe Marbachs aufgewachsene Wahl-Westfale hat in seiner alten Heimat einen großen Fanclub – das wird man hören, wenn der Team-Olympiasieger, -Welt- und -Europameister im Sattel des zehnjährigen Holsteiners Mr. Tomtom das Unternehmen Titelverteidigung in Angriff nimmt. So laut ist der Jubel ansonsten wohl nur beim Weltranglisten-Ersten Michael Jung, der dieses Championat schon fünf Mal für sich entscheiden konnte. Der Mann aus Horb am Neckar setzt in diesem Jahr bekanntlich auf sein potentielles EM-Pferd, den Hannoveraner Lennox. Einer war übrigens noch nie Berufsreiter-Champion: Andreas Dibowski, wie Jung Mitglied des deutschen A-Kaders. Der Pferdewirtschaftsmeister, Mannschafts-Olympiasieger von Hongkong und Team-Europameister der Jahre 2011 und 2013, hat in Marbach gleich zwei Eisen im Feuer: FRH Butts Avedon, mit dem er bei der EM in Malmö 2013 auf Platz 16 der Einzelwertung galoppierte, und den kleinen Vollblüter It’s Me xx, der im vergangenen Jahr so sensationell die Vier-Sterne-Vielseitigkeit in Luhmühlen gewann.
Avedon ist übrigens ein Hannoveraner von Heraldik xx-Kronenkranich xx, Michael Jungs Lennox stammt von Sunlight xx-Heraldik xx – und beide wurden im Stall desselben Züchters geboren. Irgendwie eben doch eine große Familie, die „Buschreiter“ und ihre Pferde!
Langjährige Freunde
Die Liste der Reiter mit Championatserfahrung und Medaillensammlungen, die sich in Marbach ein Stelldichein geben, lässt sich fortführen. Die Schwedin Linda Algotsson beispielsweise steht darauf. Die Frau des deutschen Frank Ostholt, Mannschafts-Olympiasieger von Hongkong, war bei fünf Weltmeisterschaften und fünf Olympischen Spielen am Start, gewann in London Silber und wurde schon 1999 in Luhmühlen Vize-Europameisterin. Sie hat zwei Pferde für den Drei-Sterne-Kurs genannt, während ihr Mann Frank Nachwuchspferde über die Ein-Stern-Strecke steuern wird. Gleich drei Startplätze im CIC3* hat sich Lara de Liedekerke-Meier gesichert. Die Belgierin gehört ebenfalls seit mehr als einem Jahrzehnt zur ersten Liga der internatoinalen Vielseitigkeitsreiter, ihre erste Medaille – Bronze – holte sie 2003 mit dem Team bei der Pony-EM im irischen Necarne Castle. Dort ritt auch Felix Vogg sein erstes Championat, gerade mal 13 Jahre war der Mann vom Bodensee, der international für die Schweiz reitet, damals alt. In Marbach sattelt er Onfire, mit dem er 2014 bei den Weltreiterspielen und im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen in Rio am Start war.
Auf der Schwäbischen Alb gibt es also ein Wiedersehen vieler guter Freunde, zu denen auch hierzulande weniger bekannte Reiter gehören. Der 50-jährige Tscheche Petr Veselovsky beispielsweise, der schon 2009 bei der EM in Fontainebleau/FRA erfolgreich dabei war, oder auch Aistis Vitkauskas aus Litauen, der schon zwei Weltcup-Finals ritt und 2009 in Strzegom/POL 14. wurde.
Im Oldtimer ins Gelände
Für spannenden Sport und internationales Flair kann also garantiert werden. Aber auch abseits der Geländestrecken wird einiges geboten: Am Samstag beispielsweise ein ganz besonderer Shuttle-Service für die Zuschauer – mit dem Feuerwehr-Oldtimer geht’s ins Gelände. Damit man dort den Überblick bewahrt, gibt’s eine Videowall am iWest-Teich, eine weitere wird im Stadion aufgebaut. Und damit auch die Jüngsten auf ihre Kosten kommen – wie wär’s mit Ponyreiten oder der Teilnahme am großen Malwettbewerb? Dann schlummert der Nachwuchs bestimmt selig, wenn sich die etwas Älteren am Samstagabend auf den Weg zur großen Party im Festzelt machen – da sind alle Besucher willkommen. Sie wissen schon: Alte Freunde treffen und neue Bekanntschaften schließen...
Source: Presseservice Kerstan / Turniernews