Barcelona: Parcourskrimi mit Happy End
Deutsches Team hat sich fürs große Nationenpreis-Finale qualifiziert
Barcelona/ESP (fn-press). Buchstäblich bis zu den letzten Minuten des Springens mussten Bundestrainer Otto Becker (Sendenhorst) und sein Team mit Marcus Ehning (Borken), Maurice Tebbel (Emsbüren), Christian Ahlmann (Marl) und Daniel Deußer (Rijmenam/BEL) zittern, ob sie den Einzug in den zweiten Umlauf des Nationenpreis-Finales in Barcelona schaffen würden. Am Ende siegte die Erleichterung: Die deutschen Springreiter sind am Sonntagnachmittag dabei, wenn die besten acht Teams der Welt um Sieg und Platzierung in dem mit 1,25 Millionen Euro dotierten Finale kämpfen.
Mannschaften aus 18 Ländern haben sich für das Nationenreis-Finale, das traditionell in Barcelona/ESP ausgetragen wird, qualifiziert. Alle Teams starten zunächst gemeinsam in einem Springen. Die acht besten qualifizieren sich dann für den zweiten finalen Umlauf am Sonntag, während die Teams auf den Plätzen 9 bis 18 in einen kleinen Finale, dem so genannten Challenge Cup, am Samstagabend gegeneinander antreten.
Deutschland war ebenso wie die Niederlande nachgerückt, weil zwei Nationen aus anderen Kontinenten auf die Teilnahme verzichtet hatten. Der spanische Parcourschef Santiago Varela stand vor der Herausforderung, den Parcours so zu gestalten, dass sich die besten Equipen für das große Finale herauskristallisieren und zugleich die etwas schwächeren Reiter bzw. Nationen nicht überfordert werden. Dies gelang ihm meisterlich, wie auch Bundestrainer Otto Becker bestätigte: „Der Parcours war sehr, sehr gut gebaut.“ Dennoch verlief die Prüfung nicht optimal. „Uns fehlten am Anfang die Nullrunden“, sagte Becker. Marcus Ehning (Borken) hatte mit dem französischen Wallach Pret a Tout einen Abwurf kassiert, bei Maurice Tebbel und seinem rheinischen Hengst Don Diarado addierten sich acht Fehlerpunkte, davon vier am Wassergraben, und Christian Ahlmann und der Zangersheider Hengst Clintrexo Z verließen den Parcours sogar mit neun Fehlerpunkten.
Die Teilnahme am Finale am Sonntag schien aussichtslos, zwischenzeitlich rangierte die Equipe nur an zwölfter Stelle. So ruhten die Hoffnungen auf dem deutschen Schlussreiter Daniel Deußer und auf den Fehlern der Konkurrenten. Die Spannung stieg, auch dieser Nationenpreis entwickelte sich zu einem Krimi. Daniel Deußer demonstrierte erneut seine Nervenstärke. Der elfjährige Tobago blieb in der Zeit und fehlerfrei. Einige Abwürfe der Konkurrenz wirbelten die Rangierung durcheinander, so dass das deutsche Team sogar noch auf Platz sechs vorrückten. „Wir sind froh, dass wir am Sonntag dabei sind. Dann geht es wieder bei Null los, aber wenn wir unter die ersten Drei wollen, dann brauchen wir Nullrunden“, erklärte der Bundestrainer.
Überragend agierten auch in Barcelona die Belgier, die als Titelverteidiger und amtierende Europameister derzeit auf der Welle des Erfolgs reiten. Sie waren das einzige Team, dem gleich zwei Nullrunden glückten (Olivier Philippaerts und Gregory Wathelet). Nur vier Fehlerpunkte belasteten ihr Konto. Stark trumpften auch die Franzosen auf (5), gefolgt von den Schweden (9) und den überraschend guten Kolumbianern (9). Die Iren wurden Fünfte (10), Deutschland, Schweiz und Italien rangierten mit jeweils zwölf Fehlerpunkten (die bessere Zeit entscheidet) dahinter und komplettieren das große Finale am Sonntag ab 15 Uhr. hen
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fn